Gérard Genette war ein französischer Literaturtheoretiker und Semiotiker, der in den Bereichen der literarischen Analyse und der Erzähltheorie bahnbrechende Arbeiten geleistet hat. Er wurde am 7. Juni 1930 in Paris geboren und verstarb am 11. Mai 2018.
Genette entwickelte wichtige Konzepte und Begriffe zur Analyse von narrativen Texten. Sein bekanntestes Werk ist "Die Erzählung" (französisch: "Figure III"), das 1972 erschien und als grundlegendes Werk der Erzähltheorie gilt. In diesem Buch untersucht er unter anderem verschiedene Erzähltechniken, Erzählperspektiven und die Struktur von Erzählungen.
Ein weiteres wichtiges Konzept von Genette ist die "Paratextualität", also die Texte oder Elemente, die einen Text begleiten und kommentieren, wie zum Beispiel Vorworte, Titel, Untertitel, Fußnoten oder Illustrationen. In seinem Werk "Paratexte" von 1987 erforscht er diese paratextuellen Elemente und ihre Funktionen.
Genette war Professor an der Universität Paris VIII und hatte großen Einfluss auf die literaturwissenschaftliche Forschung, insbesondere in Bezug auf die narratologische Analyse von Texten. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt und sind bis heute grundlegend für die Literaturtheorie und -analyse.
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